Großkarlowitz (Schlesien)
1846 -
München
1925
Zunächst werden die künstlerischen Neigungen des jungen Eduard von Grützner vom Dorfpfarrer erkannt und gefördert. Er ist es auch, der ihm den Besuch des Gymnasium in Neiße ermöglicht. Zudem verhilft er dem Künstler zusammen mit dem Architekten Hirschberg zu einer zeichnerischen Ausbildung in München, indem er ihn 1864 an die Privatschule von Hermann Dyck schickt. Hiltensperger und Strähuber sind weitere Lehrer.
Grützner tritt 1865 schließlich in die Malklasse von Anschütz an der Akademie ein. Nebenbei holt er sich Rat und Anregung bei Piloty. 1867 wird der Künstler in dessen Klasse aufgenommen.
Drei Jahre später verläßt Eduard von Grützner die Akademie und bezieht ein eigenes Atelier. Mit dem Gemälde "Im Klosterkeller" aus seiner Studienzeit, klingt die künftige Thematik seiner Arbeiten bereits an. Grützner spezialisiert sich in der nachfolgenden Zeit mit großem Erfolg auf die Darstellung klösterlichen Lebens. Meist spielen die Szenen in feuchtfröhlicher Atmosphäre in Kellern, Küchen und Bierstuben.
Der Tenor seiner Genrebilder ist dabei anekdotisch-humoristisch. Der Künstler wird innerhalb der Piloty-Schule thematisch und koloristisch dem eher traditionellen Zweig zugerechnet, dem auch Franz von Defregger und Eduard Kurzbauer angehören.
Eduard von Grützner wird 1886 Professor an der Münchner Akademie. Neben den Mönchsbildern gibt es von ihm einen Falstaff-Zyklus.Weiterhin sind Szenen aus dem Theater- und Jägerleben und insbesondere sorgfältig liebevolle Interieurstudien, die ihre Verwendung vielfach in den Klosterbildern finden, bekannt.
Darüber hinaus betätigt sich Eduard von Grützner mit Illustrationen, Karikaturen und Gelegenheitszeichnungen auf dem graphischen Sektor, in denen seine hohen zeichnerischen Qualitäten zum Ausdruck kommen.
Eduard von Grützner stirbt 1925 in München. Bereits zu seinen Lebzeiten sind die zahlreichen "Trinkbilder" sehr beliebt und fast alle Museen beherbergen irgendein Werk dieses fruchtbaren Künstlers.
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